Du fragst dich, was der Unterschied zwischen Estrich und Beton ist?
Diese Frage stellen sich viele Bauherren und Heimwerker.
Beide Materialien sehen ähnlich aus, haben aber völlig unterschiedliche Eigenschaften und Einsatzgebiete.
Hier erfährst du alle wichtigen Unterschiede!
Inhaltsverzeichnis
Was ist Beton?
Beton ist ein Baustoff aus Zement, Wasser und Zuschlagstoffen wie Sand und Kies. Er wird hauptsächlich für tragende Konstruktionen verwendet.
Die Festigkeit von Beton ist beeindruckend. Er kann Druckbelastungen von mehreren hundert Kilogramm pro Quadratzentimeter standhalten. Deshalb findest du Beton in Fundamenten, Wänden, Decken und Stützen.
Beton braucht etwa 28 Tage, um seine volle Festigkeit zu erreichen. In den ersten 24 Stunden härtet er bereits zu etwa 50% aus.
Was ist Estrich?
Estrich ist eine dünne Schicht aus mineralischen Bindemitteln, die als Untergrund für Bodenbeläge dient. Er wird auf die tragende Betondecke aufgetragen.
Die Hauptaufgabe von Estrich ist es, eine ebene und glatte Oberfläche zu schaffen. Darauf kannst du später Fliesen, Laminat, Parkett oder Teppich verlegen.
Estrich ist deutlich dünner als Beton – meist zwischen 3 und 7 Zentimeter stark. Er enthält feinere Zuschlagstoffe als Beton.
Die wichtigsten Unterschiede im Überblick
Zusammensetzung und Struktur
- Beton: Grobe Zuschlagstoffe (Kies, Schotter), höherer Zementanteil
- Estrich: Feine Zuschlagstoffe (Sand), geringerer Bindemittelanteil
Festigkeit und Belastbarkeit
Beton erreicht deutlich höhere Druckfestigkeitswerte. Während Estrich für normale Wohnlasten ausreicht, trägt Beton ganze Gebäude.
Estrich ist weniger widerstandsfähig gegen punktuelle Belastungen. Schwere Möbel oder fallende Gegenstände können Dellen hinterlassen.
Dicke der Schicht
- Beton: Meist 15-25 cm oder mehr
- Estrich: Typisch 3-7 cm
Einsatzgebiete in der Praxis
Wann verwendest du Beton?
Beton kommt zum Einsatz bei:
- Fundamenten und Kellerwänden
- Tragenden Wänden und Stützen
- Rohdecken im Geschossbau
- Gartenwegen und Einfahrten
- Terrassen mit hoher Belastung, besonders in Industrieböden
Wann brauchst du Estrich?
Estrich verwendest du für:
- Ausgleich von Unebenheiten auf Betondecken
- Untergrund für Bodenbeläge
- Integration von Fußbodenheizungen
- Schallschutz zwischen Geschossen
Arten von Estrich
Zementestrich (CT)
Der robusteste Estrich-Typ eignet sich für stark beanspruchte Bereiche. Er ist feuchtigkeitsresistent und deshalb ideal für Badezimmer und Küchen.
Anhydritestrich (CAF)
Auch Fließestrich genannt, lässt sich besonders gut verarbeiten. Er ist selbstnivellierend und schafft sehr glatte Oberflächen. Allerdings ist er nicht wasserfest.
Magnesiaestrich (MA)
Dieser Estrich härtet besonders schnell aus und ist schon nach wenigen Stunden begehbar. Er wird seltener verwendet, da er teurer ist.
Kosten im Vergleich
Estrich ist pro Quadratmeter meist teurer als Beton, da er speziellere Anforderungen erfüllen muss. Die Arbeitskosten für Estrich sind höher, weil präziser gearbeitet werden muss.
Beton kostet etwa 80-120 Euro pro Kubikmeter. Estrich schlägt mit 15-25 Euro pro Quadratmeter zu Buche – bei deutlich geringerer Dicke.
Fazit: Beton oder Estrich?
Die Frage „Beton oder Estrich?“ stellt sich in der Praxis nicht. Beide Materialien ergänzen sich in modernen Bauprojekten.
Beton bildet die tragende Struktur deines Hauses. Darauf kommt der Estrich als Feinschicht für die späteren Bodenbeläge.
Verstehe beide als Team: Ohne stabilen Beton kein solides Fundament – ohne guten Estrich keine schönen Böden.